Ökumenischer Frauentreff

"Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind..."

Spuren, Wege, Lebenswege, vereinzelt, verloren treffen einen weiteren, einen gemeinsamen Weg, den hoffnungsvollen Weg -weg vom Auseinander, weg vom Neben- einander hin zum Miteinander. Die von Cornelia Rose verfassten „Spuren" begleiten ein Miteinander der besonderen Art: das Wiedersehen zweier aufgelöster Gemeindegruppen. Auf Einladung eines ökumenischen Teams kommen der Frauentreff '80 der St. Marien Gemeinde und der Frauentreff der St. Bonifatius-Gemeinde im Gemeindehaus am Ķirchplatz zusammen. Schnell erfüllen angeregte Gespräche den Raum. „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind", wird aus vielen Kehlen angestimmt - und das nicht nur einmal. Nach lebhaftem Kaffeetrinken sorgt eine von Hand zu Hand weitergereichte Kastanie für den Austausch kostbarer Erinnerungen: Gemeinsam unterwegs sein, Kirchen der Umgebung besuchen, Fahrten unternehmen nach Bethel, Hamburg, zur Wartburg oder nach Weimar (davon werden Fotos herumgereicht) oder picknicken. Auf dem Programm standen ökumenische Treffen, adventliches Beisammensein, Bastelarbeiten, Bibelabende, Vorbereitung des Weltgebetstags, unterhaltsame wie informative Themenabende mit anschließendem Austausch. Berichtet wird von einem Frauentreff mit Pastor Harald Thönicke, der den Verlauf einer Osternacht auf einem Friedhof in Afrika schilderte oder von der aufregenden nächtlichen Heiligabend-Gottesdienstvorbeitung. Tischmessen wurden gefeiert - und Karneval mit großem Buffet! Auch neue geistliche Lieder wurden eingeübt. Eine Gruppe hatte zwischenzeitlich ein Patenkind in Uganda. ,Und wir haben coole Sachen gemacht wie den Abend im Gartenhaus..." "Zu den Alten wollen wir doch nicht, was machen wir denn dann?", haben sich einige der Frauen vor mehr als 40 Jahren gefragt. Also ergriffen sie in ihren Gemeinden 1980 beziehungsweise 1983 Eigeninitiative. "Die Gemeinschaft war wichtig", betonen mehrere. Eine weitere erzählt, dass sie im Frauentreff ihre Freundin kennengelernt habe. Mancher Ehemann sei ein wenig neidisch auf all das gewesen, was die Frauen gemeinsam unternahmen. „20 Jahre waren wir im Frauentreff per Sie, danach waren alle per Du", sagt eine Frau und ergänzt: ,,Ich vermisse den Frauentreff sehr“ - und viele in der Runde nicken zustimmend. Aus all den Erzählungen klingt Dankbarkeit für die gemeinsamen Jahre, für die wunder- wie wertvollen Zusammenkünfte - am Ende ist die Kastanie richtig warm geworden.

Der ökumenische Frauentreff trifft sich seit diesem Treffen in unregelmäßigen Abständen. Aktuelle Termine sind im Gemeindebrief nachzulesen.
Ansprechpartnerin ist Annette Hensel.